- Toland
- Toland['təʊlənd], John, englischer Philosoph, * Redcastle (County Donegal) 30. 11. 1670, ✝ Putney (heute zu London) 11. 3. 1722; trat 1687 zum Protestantismus über und wurde in Glasgow und Edinburgh zum Pfarrer ausgebildet; studierte 1692-94 in Leiden; einer der Hauptvertreter des Deismus. In Oxford verfasste er 1694/95 sein Hauptwerk »Christianity not mysterious« (deutsch »Christentum ohne Geheimnis«), in dem er die These vertrat, das Evangelium widerspreche weder der Vernunft, noch könne es diese übersteigen; es enthalte nichts anderes als die natürliche Religion und Moral und entspreche der von Gott geschaffenen Naturordnung. Die Veröffentlichung des Werkes (1696) rief heftige Kritik hervor; 1697 wurde es öffentlich verbrannt. Toland floh zunächst nach Irland, dann nach London und verfasste dort bibelkritische und historisch-kritische Arbeiten. Auf Reisen nach Deutschland kam er 1701 an den Hof von Hannover, 1707 an den Berliner Hof, der ihn als Vertreter der Aufklärung feierte. Im »Pantheisticon« (1720) propagierte Toland eine deistische Vernunftreligion. In seinem späteren Werk finden Elemente eines Pantheismus (ein von Toland geprägter Begriff) Eingang.Weitere Werke: The life of John Milton (1698); Amyntor, or a defence of Milton's life (1699); Nazarenus, or Jewish, Gentile and Mahometan christianity (1718).A. Seeber: J. T. als polit. Schriftsteller (1933);
Universal-Lexikon. 2012.